Feedback mittels Fragebogen: Einfach, objektiv, ökonomisch

Fragebögen sind ein beliebtes Instrument, um Feedback zu ermitteln. Offene Fragen erlauben Teilnehmern, Antworten frei zu formulieren, während geschlossene Fragen fertige Antwortfelder zum Ankreuzen oder einfügen von Daten vorsehen.

Vorteile der Standardisierung

Mit einem Fragebogen Feedback zu erheben bietet Teilnehmern im Gegensatz zu anderen Methoden die Möglichkeit, anonym zu antworten. Jeder Mensch ist von sozialen Normen beeinflusst; namentliches Feedback fällt oft verzerrt aus, da Personen zu sozial erwünschten Antworten neigen. Dieser Effekt fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn Rückmeldungen von Angesicht zu Angesicht erfolgen, wohingegen ein Fragebogen über die Formulierungen und Antwortformate hinaus keinen Einfluss auf den Befragten nimmt. Vorgegebene Items und Antwortmöglichkeiten machen darüber hinaus sowohl das Ausfüllen als auch die Auswertung besonders ökonomisch und objektiv.

Nachteile des Fragebogen-Formats

Fragebögen sind naturgemäß sehr unflexibel. Anonymes Feedback macht es nahezu unmöglich, bei Unklarheiten Rückfragen zu stellen oder Details und Beispiele zu erfragen. Darüber hinaus fällt es vielen Menschen schwer, ihre Gedanken prägnant zusammenzufassen – unvollständiges oder halbherziges Feedback ist deshalb vor allem bei langen Antworten möglich. Geschlossene Fragen schränken nicht nur die möglichen Antworten ein, sondern beeinflussen den Teilnehmer auch unbewusst in seinen Gedanken und damit in seinen Antworttendenzen innerhalb des Fragebogens. Offene Frage erschweren jedoch die Auswertung, verringern die Standardisierung und verlängern die Bearbeitungszeit zum Ausfüllen.

Gemischte Fragebögen sind oft ideal

In der Praxis haben sich vor allem gemischte Fragebögen bewährt, die aus mehreren geschlossenen und einigen offenen Fragen bestehen. Dabei stehen die offenen Fragen im Normalfall am Ende des Fragebogens. Als Antwortmöglichkeiten sollten Sie (wo es möglich und sinnvoll ist) nicht nur „ja“ und „nein“ als Möglichkeiten vorgeben, sondern verschiedene Rating-Stufen, beispielsweise „gar nicht“, „wenig“, „teilweise“, „etwas“ und „viel“. Jeder Stufe weisen Sie einen Wert zu (in diesem Beispiel: von 0 bis 4) und berechnen für jedes Item den Durchschnitt. Wichtig: Überlegen Sie sich bereits im Voraus, nach welchen Kriterien Sie den Feedback Fragebogen auswerten möchten, damit Sie selbst ebenfalls objektiv bleiben.