Die Bezeichnung des Imperialismus kommt aus dem lateinischen und steht für „imperare“, was dem Wort „herrschen“ im Deutschen entspricht. Dementsprechend bezeichnet der Imperialismus die Ausweitung der Machtgebiete eines Staates in der Welt, mit dem Ziel seine politische, wirtschaftliche und militärische Macht auszubauen. Als Startpunkt des deutschen Imperialismus gilt das Jahr 1884 unter Reichskanzler Bismarck, was einem relativ späten Einstieg in die Kolonialpolitik entspricht, da sie von anderen Ländern, schon über ein Jahrzehnt betrieben wurde.
Deutsche Zurückhaltung
Die ursprüngliche deutsche Zurückhaltung lag in erster Linie am Reichskanzler selbst. Bismarck galt eigentlich als Gegner des Imperialismus und setzte auf das diplomatische Konzept der Saturiertheit, was als Hauptgrund für den späten Eintritt galt. Der innenpolitische Druck, gerade durch den späteren Reichskanzler von Bülow, und das Gefühl immer mehr Macht gegenüber Frankreich und Großbritannien zu verlieren, ließen Bismarck jedoch einknicken und man gab sich den Verlockungen des Imperialismus hin.
Bismarck knickt ein
So verlieh Bismarck mehreren afrikanischen Gebieten und pazifischen Inseln den Titel als deutsches „Schutzgebiet“. Später wurden diese Schutzgebiete im heutigen Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika und Deutsch Ostafrika, sowie die pazifischen Inseln, wie das Bismarck-Archipel, dann zu offiziellen Kolonien gemacht. Im Rahmen der Versailler Verträge und nach mehreren Kämpfen im Kolonialgebiet, wurden die Kolonien dann den Siegermächten übergeben und der Traum vom „Platz an der Sonne“ war vorüber.
Bild by The British Dominions Year Book 1918. Edited by Edward Salmon and James Worsfold. London: Eagle, Star and British Dominions Insurance Co. – http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/british_dominions_yearbook/ger_future_1917.jpg, Public Domain, Link